Ein Kampf der Dichter

Mit seinem in „Der Turm“ niedergeschriebenen Gesellschaftspanorama über die gerade dahinscheidende DDR hat Uwe Tellkamp einen der größten Erfolge nicht nur der jüngsten Literaturgeschichte vorgelegt. Erst kürzlich lag wohl unter fast jedem deutschen Weihnachtsbaum ein Exemplar des Romans, so dass das Babylon Mitte heute Abend bei der Lesung von Uwe Tellkamp doch eher recht voll sein dürfte (Rosa-Luxemburg-Straße 30, 20 Uhr, 12/9 Euro). Als Alternative dazu gibt es gleich um die Ecke im Kaffee Burger die Vorstellung des zehntes Heftes von „Floppy Myriapoda“, für das neben Autoren wie Bert Papenfuß, Peter Wawerzinek oder Monika Rinck auch der schwäbische Dichter Friedrich Hölderlin für einen Beitrag gewonnen werden konnte, der den Turm in der deutschen Literaturgeschichte überhaupt erst populär gemacht hat. Über mehrere Jahrzehnte wollte Hölderlin seinen nach ihm benannten Turm, schön gelegen am Neckar in Tübingen, gar nicht mehr verlassen. Sein Kommen zur Feier der Floppy-Myriapoda-Ausgabe ist allerdings wenig wahrscheinlich. Dafür gibt es an dem Abend dort dazu die Gründungsfeier der neuen Partei EdK-KAP/AO (Einheit durch Kritik – Kunst-Aktion Pankow/Autonome Opposition). Torstraße 60, 20.30 Uhr. Eintritt frei. TM