Freie Fahrt für Windkraft

Windkraftanlagen rollen nach Probephase ohne Polizeibegleitung durch Ostfriesland. Nur die richtig schweren Transporte müssen noch überwacht werden

taz ■ Der Auricher Windkraftanlagen-Hersteller Enercon darf seine übergewichtigen Produkte ohne Fremdaufsicht zu seinen Bestimmungsorten transportieren. Das bestätigte jetzt die Bezirksregierung Weser-Ems. Eine sechsmonatige Probephase habe ergeben, dass die Sicherung des Transportes durch das Unternehmen selbst ausreichend sei, sagte Verkehrsdezernent Jürgen Mohr. „Bei knapp 500 Fahrten im letzten halben Jahr ohne Polizeischutz gab es keine Unfälle oder Probleme“, so Mohr.

Deshalb habe man zusammen mit der Polizei nun beschlossen, dass Enercon Transportfahrten bis zu einer Länge von 40 und einer Breite von viereinhalb Metern alleine durchführen kann. Dies allerdings nur, wenn die Transporte zwischen 21 und 6 Uhr durchs Ostfriesische rollen. Das Unternehmen hatte zu diesem Zweck zusammen mit der Polizei ein spezielles Fahrzeug mit Lichtzeichen konzipiert, dass dem Transport vorwegfährt. Am Ende des Zuges soll ein weiteres Fahrzeug auf das Überholverbot hinweisen.

Enercon produziert seit 1984 Windkraftanlagen und liefert diese ins nahe Umland. Nach Angaben der Bezirksregierung fahren in Spitzenzeiten knapp 40 Schwertransporte von Aurich bis zu den knapp 40 Kilometer entfernten Zielen. Bis Dezember letzten Jahres mussten diese von Polizei-Konvois begleitet werden, was einer Arbeitsleistung von 30.000 Stunden pro Jahr entsprochen habe, so die Bezirksregierung. Für die Polizei sei die neue Regelung deshalb eine Entlastung, sagte Alwin Goldenstein von der Polizei Aurich.ceh
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