Koalitionsknatsch ums Horner Bad

Bürgerinitiative weist den Vorwurf zurück, wegen ihr würde die Sanierung Bremens scheitern

taz ■ Die Bürgerinitiative Horner Bad möchte sich bei aller Freude über den Kompromissvorschlag der CDU-Senatoren Jens Eckhoff (Bau) und Thomas Röwekamp (Sport) zum Erhalt des Bades nicht zum Spielball im Machtkampf zwischen CDU und SPD machen lassen. „Die müssen selbst sehen, wie sie ihren Koalitionsknatsch beilegen, uns geht’s ums Freibad“, so BI-Sprecher Thorsten Lieder. „Scherf tut ja so, als hinge die Sanierung Bremens vom Horner Bad ab.“

Zum Hintergrund: Am Donnerstag hatten Eckhoff und Röwekamp ein Rettungskonzept für das sanierungsbedürftige Bad vorgestellt, obwohl es laut Koalitionsvertrag geschlossen werden soll. Entsprechend verärgert reagierte die SPD. „Es reicht nicht, die Presse zu informieren – davon ist noch kein Schwimmbad gebaut“, sagte Klaus Schloesser, Sprecher von SPD-Regierungschef Henning Scherf. Deshalb müssten die beiden Senatoren in der Senatssitzung am Dienstag erklären, wie sie jetzt die Sparquote in ihren Ressorts einhalten wollen. „Entschieden wird noch nichts“, so Schloesser.

Den Vorwurf, die Senatoren hätten sich nur ein einziges Bad herausgepickt, wollte Markus Beyer, Sprecher des Sportsenators, nicht gelten lassen. „Man muss jedes für sich betrachten, die werden ja auch unterschiedlich gut besucht.“ Das Blumenthal- und das Heidbergbad würden zurzeit allerdings nicht neu verhandelt, sondern stünden nach wie vor auf der Streichliste, so Beyer. Auch das Schlossparkbad werde es in seiner jetzigen Form nicht mehr geben. Geprüft werde, inwiefern sich eine Kombination aus Hallen- und Freibad in Hemelingen lohnen könnte. Die Schlossparkbad-Anhänger nahmen die frohe Botschaft aus Horn deshalb mit gemischten Gefühlen auf: „Wir freuen uns natürlich, aber wir haben auch Angst, dass das Geld für uns jetzt nicht mehr reicht“, sagte Heinz-Hermann Hoffhenke (CDU) vom Beirat Hemelingen. eib