unterm strich
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Trauer in Schweden: Die schwedische Schriftstellerin Sara Lidman ist am Donnerstag im Alter von 80 Jahren nach längerer Krankheit gestorben. Das teilte der Bonnier-Verlag in Stockholm am Freitag mit. Lidman („Im Land der gelben Brombeeren“, 1959, „Das Teertal“, 1967) gehörte mit ihren mehr als zwanzig Romanen zu den meistgelesenen Nachkriegsautorinnen Schwedens. Sie engagierte sich nach ihrem literarischen Debüt Mitte der Fünfzigerjahre in der 68er-Studentenbewegung und wurde vor allem durch Aktionen gegen den Vietnamkrieg zu einer der prominentesten Sprecherinnen der schwedischen Linken. Deutsche Übersetzungen von Lidmans Büchern erschienen auch in der DDR. Lidmans Kollege und Freund Per Olov Enquist sagte in einem Radiofeature: „Sie schrieb in ihrer Art so einzigartig wie Strindberg.“ Lidman habe „auch als Homo politicus ihre hohe literarische Qualität gehalten“. Ende der Sechzigerjahre löste Lidman heftige innenpolitische Debatten mit ihrem Roman über einen Bergarbeiterstreik aus. In den Siebzigerjahren stellte die aus dem nordschwedischen Västerbotten stammende Autorin ihre belletristische Arbeit komplett zugunsten politischer Aktivitäten ein.

Gestern Abend wurde im Berliner Tempodrom der Deutsche Filmpreis verliehen. Die höchste Auszeichnung, der Filmpreis in Gold, ging an Fatih Akins „Gegen die Wand“. Der Film über die hindernisreiche Liebe zweier Hamburger Deutschtürken reüssierte schon bei der Berlinale, wo ihm die Jury den Goldenen Bären zusprach. Nun hat er zudem die Auszeichnungen für die besten Hauptdarsteller, Sibel Kikelli und Birol Ünel, erhalten, und Fatih Akin wurde als bester Regisseur geehrt. Den Filmpreis in Silber teilen sich „Kroko“ (Regie: Sylke Enders) und „Das Wunder von Bern“ (Regie: Sönke Wortmann). Als bester Dokumentarfilm setzte sich Aelrun Goettes „Die Kinder sind tot“ gegen „Die Geschichte vom weinenden Kamel“ durch. Beste Nebendarstellerin wurde Fritzi Haberlandt für ihre Rolle in „Liegen lernen“, bester Nebendarsteller Detlev Buck für seine Rolle in „Herr Lehmann“. In der Kategorie „Bester Kinder- und Jugendfilm“ kam Bernd Sahlings „Die Blindgänger“ zum Zuge.