Russland: Jukos-Urteil bestätigt

MOSKAU afp ■ Ein Moskauer Gericht hat gestern die milliardenschwere Steuerforderung an das russische Ölunternehmen Jukos bestätigt. Das Schiedsgericht wies eine Berufungsklage zurück und bestätigte die Entscheidung in erster Instanz, wonach Jukos rund 2,9 Milliarden Euro an Steuern für das Jahr 2000 nachzahlen muss. In der kommenden Woche soll ein Gericht entscheiden, wann das Steuerministerium seine Forderung an Jukos stellen kann. Diese Zahlung könnte das Ölunternehmen in den Ruin treiben. Nachdem der Präsident Wladimir Putin am Donnerstag versichert hatte, er wolle einen Konkurs der größten Ölfirma des Landes vermeiden, rechnen Beobachter jedoch mit einer einvernehmlichen Regelung zwischen Jukos und den Behörden. Die Firma hatte bereits zuvor erklärt, sie könne die Summe nicht zahlen, da ihr Vermögen eingefroren sei. Das Einfrieren der Firmenguthaben steht im Zusammenhang mit der Verhaftung des damaligen Jukos-Chefs Michail Chodorkowski im vergangenen Oktober. Die russische Justiz wirft dem Ölmagnaten Betrug, Steuerhinterziehung und Veruntreuung vor.