Mit Tipp-Ex durch die Spielerverträge

Der HSV surft mit dem Wunsch in bestehenden Spielerverträgen die Prämien zu kürzen trendgemäß auf der populären Sanierungswelle

Hamburg taz ■ Sergej Barbarez will nicht trendy sein. Das stimmt so zwar nicht ganz, weil er doch in Sachen Styling eitle Züge vorzuweisen hat, aber er findet sich damit ab, dass wenn er etwas sagt, was er denkt, nicht immer den Nerv der Masse trifft.

Derzeit versucht der HSV die Prämienregelung in den Spielerverträgen neu zu regeln. Sparen ist angesagt. Die Bundesliga lebte auf zu großem Fuß und der HSV sowieso.

Während dies vor allem Reservisten ohne hohes Fixgehalt hart treffen könnte, hilft der sich ab und an selbst überschätzende Barbarez durch seine Extrovertiertheit nun den anderen. Denjenigen, die sich nicht trauen, ihren Unmut zu äußern, um sich demselbigen ihres Trainers oder Präsidenten einzuhandeln. „Wenn ich einem Verein sage, ich will die Summe X verdienen ist doch kein Präsident gezwungen, mir diesen Vertrag auch zu geben“, sagt Barbarez der BamS. Damit spricht er die Tatsache an, dass fixierte Verträge bestehen, an deren Gültigkeit es keinen Zweifel gibt.

Um den schwarzen Peter nun wieder an die Spieler zu passen, erklärte der HSV-Vorstand jüngst seinen Verzicht auf 8% des Gehalts. Dass der Verein dazu gezwungen ist, die Prämien der Spieler zu senken, ist aufgrund notwendiger Sparmaßnahmen verständlich. Nur allzu gerne würde der neue Vorstand die Sünden seiner Vorgänger auslöschen. Doch um Tipp-Ex in den Verträgen anwenden zu dürfen, werden noch harte Verhandlungsrunden folgen müssen. OKE GÖTTLICH