Sorge: starker Euro

Außenhandelsbericht der Handelskammer unterstreicht große Bedeutung des Exportes für Bremer Wirtschaft

taz ■ „Die bremische Wirtschaft steht vor einem neuen Globalisierungsschub, der zu einem wesentlichen Teil von kleinen und mittleren Unternehmen getragen wird. Die ohnehin besonders deutliche außenwirtschaftliche Verflechtung Bremens wird sich dadurch weiter akzentuieren.“ Mit dieser Feststellung beginnt der diesjährige Außenhandelsbericht der Bremer Handelskammer. Die Handelskammer zeichnet ihr Bild nach einer Befragung der Unternehmen im ersten Trimester des Jahres.

Die Außenwirtschaft spielt im Gesamtgefüge der bremischen Wirtschaft eine strukturbestimmende und stetig wachsende Rolle. Im Vergleich zum Bundesgebiet beträgt der Exportanteil Bremens am Inlandsprodukt rund 44 Prozent und liegt damit um rund 10 Prozent über der gesamtdeutschen Quote.

Bremens Außenhandelsvolumen entspricht in etwa jeweils dem der Länder Schleswig-Holstein und Sachsen. Bremen spielt in der Außenwirtschaft eine signifikant größere Rolle als das Land Berlin. Bremens besondere Stärken im Export lassen sich auch an einem Vergleich mit Hamburg unter Berücksichtigung sehr unterschiedlicher Bevölkerungsstärke erkennen: Das Ausfuhrvolumen Hamburgs ist lediglich um den Faktor zwei größer als das bremische Volumen bei einem Bevölkerungsunterschied in Höhe von deutlich mehr als Faktor 2,5. Diese besondere Außenhandels-Struktur ist auch für das bremische Wirtschaftswachstum von größerer Bedeutung als der Beitrag der Branchen, in die im Rahmen des Investitionssonderprogramms (ISP) besondere staatliche Investitionen fließen.

Rund 62 Prozent der Ausfuhren des Landes Bremen gingen in 2002 nach Europa. Bremen ist der herausragende deutsche Exportstandort für Amerika, welches als zweitgrößte Empfängerregion bremischer Ausfuhren 28 Prozent der Ausfuhren bezieht. Mit einem Anteil von acht Prozent an den Gesamtausfuhren Bremens war in 2002 die Bedeutung Asiens als Absatzmarkt eher gering. Bei der Frage nach den Problemen und Hemmnissen im Auslandsgeschäft, steht das ungünstige Euro-Wechselkursverhältnis mit 21 Prozent als Absatzhindernis an erster Stelle.