Börsengang oder Ballon

Postbank-Zeichnungsfrist beendet. Auftragslage unklar. Entscheidung über Börsengang fällt am Wochenende

BONN taz/dpa ■ Nach dem Ende der Zeichnungsfrist für Privatanleger und Großinvestoren für die Postbank-Aktie steht am Wochenende die Stunde der Wahrheit bevor. Dann müssen die Verantwortlichen mit Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel entscheiden, ob es wie geplant bei der Börseneinführung an diesem Montag bleibt und zu welchem Ausgabepreis die Aktie notieren soll.

Von Seiten der Deutschen Post als Eigentümerin der Postbank gab es gestern in Bonn keine Angaben zur Nachfragelage für die Aktien. Sie waren in der Preisspanne von 31,50 bis 36,50 Euro angeboten worden.

Die Financial Times Deutschland hatte berichtet, die Aktien seien auf reges Interesse gestoßen. Allerdings seien die Interessenten nicht bereit, viel mehr als 29 Euro zu zahlen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Bankenkreise. Viele deutsche institutionelle Investoren hätten die Papiere gezeichnet, zu 10 bis 15 Prozent auch Privatanleger.

Das Blatt berichtete von einem „Schattenbuch“, in dem die Konsortialbanken die Aufträge unterhalb der Preisspanne eintragen. Nach Ansicht der Banker wäre der Gang auf das Parkett bei unter 30 Euro möglich. Die Deutsche Post hatte allen Forderungen nach einer Senkung der Preisspanne eine Absage erteilt.

Die Bundesregierung ging nach wie vor von einem Börsengang der Postbank zu den bisherigen Konditionen aus. Es gebe keine Hinweise auf eine Veränderung, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums in Berlin. Der Bund ist Großaktionär der Post.