Auf dem Weg zum Bendlerblock

Demonstranten protestieren gegen Gelöbnis am Jahrestag des Hitler-Attentats

BERLIN dpa/afp ■ Mit einem Aufruf zum internationalen Kampf gegen den Terror und zur Achtung der Menschenrechte hat die Bundesregierung der Opfer des Widerstands gegen Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 gedacht. Im Hof des Bendlerblocks legten Bundesverteidigungsminister Peter Struck und der Berliner Parlamentspräsident Walter Momper Kränze nieder. Im heutigen Sitz des Verteidigungsministeriums waren die Widerstandskämpfer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler hingerichtet worden. In der Gedenkstätte Plötzensee nannte Struck die Abwehr von Terror und Gewalt eine der zentralen Aufgaben der Bundesregierung.

Am Abend sollten im Bendlerblock in Anwesenheit der französischen Verteidigungsministerin Michèle Alliot-Marie 250 Bundeswehrrekruten mit einem feierlichen Gelöbnis vereidigt werden. Mehrere hundert Demonstranten versammelten sich bereits nachmittags am Brandenburger Tor, um von dort aus zum Bendlerblock zu ziehen. Sie kritisierten das öffentliche Gelöbnis als „anachronistisches Ritual am Tag des Hitler-Attentats“, mit dem sich die Bundeswehr einen „demokratieverträglichen Nimbus“ geben wolle. Wegen befürchteter Ausschreitungen waren Berichten zufolge 1.000 Polizeibeamte im Einsatz.