Konzerthaus-Boom
: Woher nehmen und nicht stehlen?

Bochum hat gerade den Entwurf für seinen neuen Konzertsaal abgesegnet. Essen hat seine Philharmonie vor einer Woche festlich eröffnet. In Duisburg warten die Musiker auf ihr Haus im „urbanum Duisburg“. Die musikalische Zukunft im Revier hat begonnen. Dortmund setzte mit seinem Konzertsaal bereits in der ersten Saison sechs Millionen Euro in den Sand.

KOMMENTAR VONPETER ORTMANN

Graf Zahl kommt beim Zusammenrechnen auf 6.100 freie Stühle in den vier Konzerthäusern, die täglich gewinnbringend verkauft werden müssen. Doch die Demoskopen sagen dem Ruhrgebiet eine löcherige Zukunft voraus. Bis 2015 hat die Region 400.000 Bürger weniger. Wo sollen also die vielen Musikfreunde in der Zukunft herkommen? Nirgendwo her! Irgendwann in naher Zukunft werden die Entschuldigungsversuche der Politiker beginnen, die sich heute noch auf die Schulter klopfen lassen. Die Entwicklung sei nicht vorhersehbar gewesen, die Kassen seien eben noch leerer geworden, bla, bla, bla. Und das kann sicher dann auch für die umgebauten Industriekathedralen übernommen werden.