Ungesundes Bad

Experten warnen vor dem Schwimmen in der Elbe: Dreckiges Wasser und gefährliche Strömung sorgen dafür, dass man lieber am Ufer stehen bleiben sollte

Die Umweltbehörde und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben vor dem Baden in der Elbe gewarnt. Nicht die schlechte Wasserqualität sei die Hauptgefahr, sondern der Schiffsverkehr und die vor allem von den Containerriesen verursachten Wellen.

„Die Elbe ist an sich kein Badegewässer“, sagte Klaus Roch vom Amt für Umweltuntersuchungen. Die Ansprüche der Hamburger Badeverordnung würden in mehreren Punkten nicht erfüllt, auch wenn sich die Wasserqualität in den vergangenen Jahren deutlich verbessert habe. Belastungen gebe es insbesondere noch durch Fäkalbakterien und Umweltgifte sowie durch die Tide-Strömung, den Sog vorbeifahrender Ozeanriesen und die mangelnde Sichtweite im Wasser. „Bei dichter Brühe können Unfallopfer nicht gefunden werden“, meinte Roch.

Der Fluss sei noch nicht sauber genug. „Es ist nicht so, dass man todkrank ist, wenn man aus dem Wasser kommt“, sagte Roch. Kleine Kinder sollten dennoch nicht im Fluss planschen. Außerdem haben Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven festgestellt, dass Pestizide im Elbhochwasser des vergangenen Sommers Zellen von Flundern und Miesmuscheln in der Elbmündung und im nördlichen Wattenmeer krankhaft verändert haben.

Der BUND rät auch vom Baden in der Elbe ab, weil es keine Rettungsschwimmer am Elbstrand gibt. Das Baden im Fluss sollte sich darum zunächst auf Aktionstage wie den Elbbadetag beschränken. LNO/TAZ