Kinder und Kirche

Zusammen mit der Stadt und etlichen Firmen gründet die Kirche drei neue Krabbelgruppen für berufstätige Mütter

taz ■ Die miserable Betreuungssituation für Kinder – insbesondere für unter dreijährige – ist nach wie vor ein großes Handicap für Mütter, die nach der Geburt schnell zurück wollen ins Berufsleben. Als erste Landeskirche Deutschlands baut nun die Bremische Evangelische Kirche ein Netz für betriebsnahe Kinderbetreuung auf. Im Verbund mit verschiedenen Unternehmen und der Stadt entstehen drei Einrichtungen mit jeweils acht Plätzen für Kinder unter drei, teilte Abteilungsleiterin Ilse Wehrmann gestern mit.

Die erste Krippe soll mit Beginn des neuen Kindergartenjahres am 21. August in den Räumen der evangelischen Zionsgemeinde öffnen. Die beiden anderen sollen im September folgen. „Eine Frau darf nicht durch mangelnde Betreuung davon abgehalten werden, nach der Geburt eines Kindes zumindest stundenweise in den Beruf zurückzukehren“, sagte Wehrmann. Der Bedarf an Kinderbetreuung für unter Dreijährige werde weiter steigen, prognostizierte derweil auch die Landesbeauftragte für Gleichstellung in Bremen, Ulrike Hauffe.

Die Plätze kosten nach Angaben Wehrmanns monatlich zwischen 1.300 und 1.400 Euro. Die Stadt wolle 670 Euro übernehmen. Die Eltern sollen im Durchschnitt 250 Euro zahlen, teilweise auch mehr. Der Rest werde durch Firmenzuschüsse gedeckt. Zur Umsetzung des Modellprojekts haben sich in Bremen mit Förderung der Stadt Initiativen gegründet. Beteiligt sind unter anderen der Nahrungsmittelkonzern Kraft Foods, das Landgericht, die Bremer Investitions-Gesellschaft und die Securitas-Versicherung. hey / epd