Fritten aus Mitleid

Bremen taz ■ Seine Bilanz? „Ouuhlala“, sagt der Mann vom Kinderkarussell, „ouhlala.“ Das Rolandfest war laut Senatsbeschluss „in besonderer Weise geeignet, überregionale Aufmerksamkeit“ zu erregen. Die Bremen Marketing sah es „als Kommunikationsplattform“ für die Kulturhauptstadtbewerbung. Und? Werfen Kulturhauptstädter Pfeile auf Ballons? „Nein.“ Die junge Frau lächelt melancholisch. „Es wirft keiner Pfeile.“ Aber essen, das macht doch jeder. Das geht doch immer. Rumms! Der Frittenmann jagt Kartoffeln durch die Presse. Wie? Totale Flaute? Selbst beim EM-Spiel? Er regt sich auf, die Augen röten sich. Am Fettdampf liegt das nicht.

Das Riesenrad: 35 Meter Durchmesser, Kosten für Transport und Aufbau gut 5.000, Standmiete 4.000 Euro. Am Freitag um 22.20 Uhr leuchten alle 20.000 Glühlampen. Es dreht sich. Besetzt: zwei Gondeln. „So schlecht war’s nicht“, sagt Sascha Hanstein. „Das Bedürfnis, in der City zu feiern ist da.“

bes/ F: Bargstedt