Unterdurchschnittliche Auslastung

Landesrechnungshof findet zahlreiche Schulen in Schleswig-Holstein überflüssig

Kiel dpa/taz ■ Fast 100 Schulen in Schleswig-Holstein sind nach Einschätzung des Landesrechnungshofes unwirtschaftlich und erfüllen nicht die Vorgaben des Schulgesetzes. Durch Zusammenlegung von Schulstandorten könnten Personalkosten jährlich um zweistellige Millionenbeträge gesenkt werden, sagte gestern der Präsident der Prüfbehörde, Aloys Altmann.

Gespartes Geld und Personal könnten in Reformprojekte wie Ganztagsschulen oder die landesweite Einführung von Fremdsprachenunterricht an Grundschulen investiert werden. Altmann betonte, derartige schulische Reformvorhaben seien angesichts der Finanzkrise kaum realisierbar, „wenn keine Maßnahmen zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit ergriffen werden“.

Die Gewerkschaft GEW forderte Fingerspitzengefühl bei der Schulentwicklungsplanung ein. Richtig bleibe die Devise „Kurze Beine – kurze Wege“, also Grundschulen in zumutbarer Entfernung, sagte GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer in Kiel. Eine Absage erteilte die Gewerkschaft der Empfehlung des Landesrechnungshofes, größere Klassen einzurichten.