Brutales Ende einer Klassenfahrt

Berliner Schüler werden in Brandenburg von Jugendlichen als „linke Zecken“ beschimpft und angegriffen

In Brandenburg ist erneut eine Berliner Schulklasse von Jugendlichen angegriffen worden. Schüler der neunten Klasse einer Hauptschule waren vergangene Woche auf Klassenfahrt in Milow im Landkreis Havelland, als sie von Jugendlichen aus dem Ort zuerst verbal und später tätlich angegriffen wurden. Die Angreifer waren 16 bis 20 Jahre alt.

Unter den Berlinern war ein afrodeutscher Junge. Sie sind ihren Aussagen zufolge als „linke Zecken“, „Nazis“ und „Kanacken“ beschimpft worden. Danach kam es laut Polizei zu einer Schlägerei, die mit Faustschlägen und dem Wurf einer Bierflasche eskalierte. Zwei Jugendliche mussten im Krankenhaus Rathenow ambulant behandelt werden. Der Verdacht auf einen Kieferbruch bestätigte sich nicht.

Die Polizei geht im Moment nicht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus. „Wir ermitteln gegen vier Jugendliche aus dem Ort wegen des Verdachtes der Körperverletzung“, sagte Polizeisprecherin Catrin Feistauer. „Die Tatverdächtigen waren zum Tatzeitpunkt volltrunken und hatten nach unserem derzeitigen Ermittlungsstand vor dem Streit mit den Berlinern auch schon andere Bürger angepöbelt.“ Die örtliche Polizei bedauere den Prestigeverlust für Milow. MAI