Opel-Arbeiter solidarisch

Die vom Chef des Bochumer Autowerkes geforderte 38-Stunden Woche lehnen alle Opel-Betriebsräte ab

BOCHUM taz ■ Arbeitnehmervertreter wehren sich gegen die vom Chef des Bochumer Opelwerkes ins Spiel gebrachte Arbeitszeitverlängerung. Jan Brems, Leiter des Bochumer Werkes hatte eine Mindestarbeitszeit von 38 Stunden in der Woche gefordert und gesagt, nur so könne das Bochumer Werk innerhalb der Opel-Familie konkurrenzfähig bleiben.

Gestern trafen sich die Betriebsräte von Opel Deutschland in Kaiserslautern und erklärten einstimmig, dass sie eine Arbeitszeiterhöhung im Bochumer Opelwerk ablehnten. Das Konzept erhöhe nicht die Arbeitsplatzsicherheit sondern gefährde am Standort Bochum die Existenz von 800 Arbeitsplätzen, teilten die Betriebsräte des Automobilbauers mit. Hintergrund der Diskussion ist der Streit um die zukünftig zweite Produktionslinie des neuen Zafira. Der soll – statt in Rüsselsheim – eventuell im polnischen Gleiwitz gebaut werden. „Und in diese Diskussion wirft Herr Brems jetzt diese Nebelkerze“, sagt Wolfgang Nettelstroth, Sprecher der IG Metall in Nordrhein-Westfalen. Die Gewerkschaft sehe keine Veranlassung, über Arbeitszeiten zu reden, es gelte vielmehr zu klären, welche Standorte mit welchen Produktionen ausgelastet werden, sagt Nettelstroth. „Das andere ist eine Sache, die nicht auf der Tagesordnung steht.

Der Gesamtbetriebsrat des Konzerns, Klaus Franz, sagte: „Ich glaube nicht, dass Herr Brems diese Äußerung mit dem Management abgestimmt hat. Die sollten sich lieber darum kümmern, dass die Werke ausgelastet sind.“ ELMAR KOK