Alles in Ordnung – und ganz in blau

Die gute Nachricht zuerst: Hamburgs Polizei ist auf den Hund gekommen. Das geht aus dem gestern vorgelegten Polizeibericht 2003 hervor. Weil sich der Bedarf an Dienst- und Spürhunden nach dem 11. September 2001 weltweit sprunghaft erhöht habe, sei der Kaufpreis für einen geprüften, aber nicht ausgebildeten Hund bei Händlern auf 4.500 Euro geklettert. Deshalb habe sich Hamburgs Polizei entschlossen, aus dem eigenen Bestand von 54 diensthabenden Schäferhunden und Malinois eine Zucht aufzuziehen. Neun Welpen umfasste der erste Wurf. Ansonsten unterscheidet sich der Bericht in Art und Themenschwerpunkten nicht von denen der Vorjahre – außer: Er ist in blau gehalten. Kein kritisches Wort in der 60-Seiten-Werbebroschüre zur heftigen Kritik an der Neuorganisation der Polizei. Auch von den polizeistrategischen Einwänden gegen die Zerschlagung der offenen Drogenszene am Hauptbahnhof ist nichts zu lesen. „Die Leute sollten sich dort wieder wohler fühlen und keine Angst mehr haben“, so Polizeipräsident Werner Jantosch. Allerdings, so muss er zugeben, hätten die Dealer ihre Taktik verändert, Rauschgiftgeschäfte würden jetzt häufiger in anderen Stadtteilen oder S-Bahnhöfen abgewickelt. Immerhin: 2003 wurden 578 neue Polizisten eingestellt. KVA