Terror gegen Verdächtige

Ermittlungen gegen mehrere US-Sicherheitsbeamte wegen Misshandlung Terrorverdächtiger eingeleitet

WASHINGTON afp ■ Das US-Justizministerium hat Ermittlungen gegen mehrere Sicherheitsbeamte eingeleitet, die Terrorverdächtige misshandelt haben sollen. Insgesamt seien 1.073 Beschwerden von Häftlingen eingegangen, die unter der nach den Attentaten vom 11. September 2001 erlassenen Anti-Terror-Gesetzgebung in Gewahrsam genommen worden waren, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der Behörde. 34 dieser Beschwerden stufte das Ministerium als „glaubwürdig“ ein, in 14 Fällen seien Ermittlungen aufgenommen worden. Die Spannweite der Anschuldigungen reicht dem Bericht zufolge von verbaler Erniedrigung, Verletzung religiöser Gefühle, unrechtmäßigen Hausdurchsuchungen bis hin zu Diebstahl, körperlicher Gewalt und Todesdrohungen. In einem Fall soll ein Gefängniswärter einen muslimischen Häftling zum Ausziehen seines Hemdes gezwungen haben. Mit dem Hemd habe sich der Wärter nach Darstellung des Häftlings die Schuhe geputzt. Einem anderen muslimischen Verdächtigen wurde nach eigenen Angaben die Ausübung religiöser Praktiken verboten. Ein weiterer Häftling habe einen Beamten beschuldigt, ihm eine geladene Schusswaffe an den Kopf gehalten zu haben. Die Ermittlungen richten sich auch gegen mehrere FBI-Mitarbeiter.

Der demokratische Kongressabgeordnete John Conyers wertete die Ermittlungen als Beleg für die Erosion der Bürgerrechte im Kampf gegen den Terrorismus. Er warf Justizminister John Ashcroft vor, einen „Krieg gegen die Verfassung“ zu führen.