Hilfswerke verlangen US-Einmarsch in Liberia

Nach schweren Kämpfen mit 700 Toten verkünden Liberias Rebellen Waffenruhe. USA machen 4.500 Soldaten mobil

MONROVIA afp/taz ■ Angesichts der immer dramatischeren Lage in Liberias Hauptstadt Monrovia werden die Aufrufe zu einer internationalen Militärintervention immer lauter. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR forderte die schnelle Entsendung einer internationalen Friedenstruppe. Das britische Hilfswerk Oxfam erklärte, die Zögerlichkeit der internationalen Gemeinschaft koste Menschenleben. „Die Menschen hier leiden, aber wir können ihnen nicht helfen, solange die Kämpfe andauern. Die USA müssen jetzt Truppen schicken und dieses Wartespiel beenden.“

Etwa 700 Menschen sind in Monrovia nach Regierungsangaben getötet worden, seit die Rebellenbewegung Lurd (Vereinigte Liberianer für Versöhnung und Demokratie) am vergangenen Donnerstag eine Großoffensive auf die Hauptstadt startete. Gestern Abend verkündete ein Lurd-Sprecher bei einer Liberia-Friedenskonferenz in Ghana eine Waffenruhe. Zuvor hatte Lurd-Führer Sekou Conneh gesagt, sein Ziel sei die komplette Einnahme Monrovias.

In Vorbereitung auf eine mögliche Intervention ordnete das Pentagon die Verlegung von 4.500 Soldaten vom Horn von Afrika in den Mittelmeerraum an. Sie könnten nach Pentagon-Angaben innerhalb von sieben bis zehn Tagen in Liberia eingesetzt werden. Einen formellen Einsatztermin gibt es nicht. D.J.

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