„Nicht nur Bremen-Lobbyistin“

Helga Trüpel hat schon Pläne für den Sommer – und die fünf folgenden Jahre

Auf den komfortablen Listenplatz 9 hat der Grünen-Parteitag Helga Trüpel gewählt. Auf den örtlichen Europa-Wahlkampf werde das eher „motivierend“ wirken, schätzt sie. Vor fünf Jahren fuhren die Grünen in Bremen 22 Prozent ein. Damals stand Trüpel auf Platz 13. Ihr Mandat galt als Überraschung.

Dass Karin Jöns (SPD) im Juni ihr Mandat verfehlt, steht nicht fest. Dass sich dadurch ihre eigene parlamentarische Arbeit stark ändern würde, erwartet Trüpel aber nicht: Vertreterin der örtlichen Interessen sei sie ja „jetzt auch schon“ – egal ob es die Belange der „Luft- und Raumfahrt-Industrie sind oder darum geht, Bremern den Zugang zur Kommission zu erleichtern“. Aber: „Ich bin nicht nur Bremen-Lobbyistin“, so die Senatorin a. D. „Ich bin genauso gut Deutschland-Lobbyistin und trete für die bildungs- und kulturpolitischen Interessen von 500 Millionen Europäern ein.“ Schon in ihrer ersten Wahlperiode war Trüpel stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses. Diese Arbeit plant sie, ab Sommer zu vertiefen – „am liebsten als Vorsitzende. Für das Amt würde ich kandidieren.“ BES