das gibt zu denken

Der DaimlerChrysler-Konzern weiß, was Geld wert ist. Genau abgezählte 10.000 Euro hat er bisher jedes Jahr an die Komische Oper in Berlin überwiesen, damit sie Opern aufführen kann, obwohl sie praktisch pleite ist. Aber damit ist jetzt Schluss. Matthias Kleinert, dem persönlichen Berater des Konzernchefs Schrempp, hat die letzte Premiere gar nicht gefallen. Ein catalanischer Regisseur hat Mozarts Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ für seinen Geschmack viel zu ernst genommen. Auf der Bühne wird gevögelt und gefoltert. Und weil der Konzern weiß, was Geld wert ist, weiß Kleinert, dass Mozart das nicht so gemeint hat. Deswegen will er seinem Chef raten, die 10.000 Euro zu sparen. Kann sein, dass die S-Klasse das genauso sieht. Dumm nur, dass Mozart seine Opern nicht dafür geschrieben hat, sondern für Leute, die bei guter Musik auf eigene Gedanken kommen.