Taliban von Soldaten geköpft?

Afghanischer Regierungssprecher dementiert Agenturmeldungen über Enthauptungen

BERLIN taz ■ Die Regierung in Kabul hat gestern Berichte in den englischsprachigen Diensten der Nachrichtenagenturen Reuters, AP und AFP über die Enthauptung von vier Taliban-Kämpfen in der südöstlichen Provinz Sabul durch Regierungstruppen dementiert. „Die Berichte sind nicht wahr“, sagte der stellvertretende Präsidentensprecher Hamid Elmi gestern der taz. „Wir haben sie geprüft und können sie nicht bestätigen. Auch die zitierten Personen gibt es nicht.“ Die Agenturen hätten voneinander abgeschrieben.

Laut Reuters und AFP hatten Soldaten der von den USA ausgebildeten afghanischen Armee Montagnacht in Sabuls Arghandab-Distrikt vier Taliban-Kämpfer geköpft. Die Agenturen beriefen sich in dem Bericht aus Kandahar auf einen Kommandeur der 27. Division namens Namat Allah Toki. Soldaten hätten die vier Taliban gefangen genommen, nachdem bei einer gemeinsamen Patrouille mit US-Soldaten ein afghanischer Soldat und ein Dolmetscher verloren gegangen und später geköpft aufgefunden worden seien. Darauf hätten die Regierungssoldaten den Gefangenen aus Rache mit Messern die Köpfe abgeschnitten. Gegenüber AP bestätigte dies ein örtlicher Milizenkommandeur namens Naimatullah Khan. US-Soldaten seien nicht anwesend gewesen. HAN