Faire Bohne gewinnt

Mit fairem Handel gegen die Konsumflaute: Das Wuppertaler Handelshaus Gepa macht weiterhin Gewinn

Wuppertal taz ■ Fairer Kaffee zahlt sich aus: Trotz allgemeiner Konsumflaute kann das Fair Handelshaus Gepa seinen Umsatz steigern. Das in Wuppertal ansässige Unternehmen hat im letzten Verkaufsjahr etwa 36,8 Millionen Euro Umsatz gemacht, das sind drei Prozent mehr als im Vorjahr. Schon seit vielen Jahren schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen.

Ein Grund für die wachsende Beliebtheit der fair gehandelten Produkte ist nach Ansicht des Gepa-Geschäftsführers Thomas Speck ihre hohe Qualität und ihr guter Geschmack. Kaffee zum Beispiel, der die Hälfte des Umsatzes ausmacht, werde einer ungewöhnlich genauen Auslese im hauseigenen Kaffeelabor unterzogen. „Im Vergleich zu der Qualität sind unsere Produkte sogar preisgünstig“, erklärte Speck auf der Bilanzpressekonferenz in dieser Woche. Dadurch sei auch die Zielgruppe gewachsen.

Gründer und Gesellschafter der Gepa sind der Evangelische Entwicklungsdienst (eed), das Katholische Hilfswerk Misereor, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend und der Bund der deutschen Katholischen Jugend. Als Mitglied des internationalen Netzwerks des Fairen Handels verpflichtet sich die Gepa für Löhne, die sich an den tatsächlichen Lebenshaltungskosten orientieren und im voraus bezahlt werden. Sie liegen deutlich über dem Weltmarktpreis. Geschäftspartner sind meist Kleinbauern und kleine Handwerksbetriebe mit sozialer und ökologischer Verantwortung in Lateinamerika, Afrika und Asien. Ihnen und ihren Familien wird so eine Existenz gesichert und der ökologische Anbau ermöglicht. Denn alle Produkte müssen zu 100 Prozent gentechnikfrei sein.

Abnehmer der fairen Lebensmittel sind sowohl Firmenkantinen und Catering-Unternehmen als auch viele große Supermarktketten. Diese haben oft das komplette „Bio und Fair“-Regal in ihrer Palette. In den 800 deutschen Weltläden verkaufen viele ehrenamtliche Mitarbeiter außerdem noch „non-food“-Erzeugnisse wie Fußbälle.

Zukünftig plant Speck, ein „professionelles, flächendeckendes Netz von Weltläden.“ Das sei bereits in den Niederlanden der Fall, dort werde ein Marktanteil von drei Prozent erreicht. „Wir wollen Gepa zu einer richtigen Marke ausbauen.“

FRIEDERIKE FAUST