leben und werk

Der Skandalöse

Die Wiege: Peter Konwitschny, 58, wuchs als Sohn des Operndirigenten Franz und der Sängerin Anny Konwitschny (geb. Eisner) in Leipzig auf.

Der Werdegang: Konwitschny studierte Regie an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin (1965 bis 1970), ehe er neun Jahre lang am Berliner Ensemble der Intendantin Ruth Berghaus assistierte, die ihn geprägt hat. Danach: freie Regiearbeit. Seit 1998 ist Konwitschny an der Hamburgischen Staatsoper in Zusammenarbeit mit Generalmusikdirektor Ingo Metzmacher tätig.

Die Auszeichnungen u. a.: Bundesverdienstkreuz (1997) und viermal Regisseur des Jahres der Zeitschrift Opernwelt (1995, 1998, 1999, 2000).

Die Skandale u. a.: Zuletzt gab es Publikumsrandale in Hamburg, weil er mit Metzmacher bei den „Meistersingern“ den Tabubruch beging, die Musik zu unterbrechen.

1999 führte die Inszenierung der „Csárdásfürstin“ an der Sächsischen Staatsoper den Regisseur sogar vor Gericht. Er verlegte die Operette in die Schützengräben des Ersten Weltkriegs. Opernintendant Christoph Albrecht strich die umstrittenen Szenen, darunter einen Tanz kopfloser Soldaten, nach heftigen Publikumsreaktionen – gegen den Willen Konwitschnys. Daraufhin klagte der Regisseur, weil er sein Urheberrecht geschützt wissen wollte. Das Oberlandesgericht Dresden gab ihm Recht.