Gambia verfügt Polygamie-Pause

BERLIN taz ■ Gambias Präsident Yahya Jammeh hat die Polygamie in dem westafrikanischen Land für drei Jahre ausgesetzt. Wer schon drei Frauen habe, solle jetzt drei Jahre lang Pause machen, erklärte der 38 Jahre alte Staatschef am Dienstag in einer Rede zum 9. Jahrestag seines Militärputsches und fügte hinzu: „Bitte lasst jetzt auch mal die jungen Männer heiraten.“ Seine Zuhörerschaft brach angesichts der Worte des bereits verheirateten Präsidenten in schallendes Gelächter aus. Die Heiratsanweisung folgt auf eine Reihe kontroverser Regierungserlasse in dem mehrheitlich islamischen Kleinstaat: So dürfen ab September muslimische Kinder, die auf christliche Schulen gehen, keine Kopftücher mehr tragen; dies hat zu Protesten geführt. Und seit Präsident Jammeh die arbeitslose Jugend Gambias aufforderte, sich der Landwirtschaft zu widmen, riskieren Jugendliche wahlweise Geldstrafen oder Gefängnis, wenn sie während der Regenzeit Fußball spielen. D.J.