Komm, süßer Tod

Berlin-Premiere: Tim Staffels Theaterstück „Von Cowboys und Elfen“ lässt mexikanische Rosen blühen

Theaterdiscounter, Monbijoustraße 1, 25. bis 27. Juli, 30. Juli bis 2. August, immer 20 Uhr. Eintritt: 9,99 €

In Konstanz wurde es im Frühjahr uraufgeführt, ab heute ist das neue Stück von Tim Staffel endlich auch in Berlin zu sehen. Es heißt „Von Cowboys und Elfen“. Die Cowboys, männlich, stehen für die Logik der Verdrängung. Erscheinen im Stück als Strichmännchen und Piktogramme, die auf den Wänden tanzen. Die Cowboys wollen den Tod nicht wahrhaben, die Elfen dagegen fantasieren ihn ununterbrochen herbei, mexikanische Totenfeste zitierend. „Damit können sie nicht umgehen, dass jemand sein Leben aufs Spiel setzt, dass einer sein Leben gibt, wenn er glaubt, dass Unrecht geschieht, dass ein einzelnes Leben auf einmal viel mehr wert ist als das der Cowboys, weil man es hergibt, weil man nicht daran hängt, nicht, wenn man durch den Tod etwas auszudrücken vermag, was alle angeht“, heißt es da in atemloser Tim-Staffel-Sprache. Klingt ein bisschen nach Bataille, nach dem Opfer, das nicht mehr integriert werden kann. Dazu tritt ein Reigen von Selbstmördern auf, schöne Todesrosen wuchern, und über allem schwebt sphärisch die elektronische Musik von Alexandra Holtsch. Das heruntergekommene ehemalige Telegrafenamt des Theaterdiscounters ist für so etwas der ideale Ort. Tristesse oblige.