Gute Schuldnerberatung spart Geld

Studie belegt erstmals: Professionelle Betreuung von Menschen in finanzieller Not mindert die Folgekosten für die Stadt. Die müsste sonst häufiger Sozialhilfe zahlen

KÖLN taz ■ Eine professionelle Schuldnerberatung entlastet die Kölner Stadtkasse. Das haben zwei Doktoranden der Mainzer Universität heraus gefunden. In ihrer Studie haben sie die sozialpädagogische Betreuung von Kölner Sozialhilfe-Empfängern untersucht.

Damit sei erstmals wissenschaftlich nachgewiesen worden, dass es durch die Schuldnerberatung ein enormes Sparpotenzial bei Sozialleistungen gebe. Die psychosoziale Situation der Betroffenen werde durch Angebote wie die des Sozialdienstes Katholischer Männer wesentlich verbessert.

Das Selbstbewusstsein der Schuldner werde verbessert, und sie würden erfolgreich im Umgang mit Geld und Krediten geschult, heißt es in der Studie. Die meisten Klienten könnten dann auch wieder eine feste Wohnung beziehen und fänden regelmäßige Arbeit. Dadurch werde langfristig vermieden, dass sie sich erneut überschulden.

Dieser Wiedereinstieg in eine gesicherte Existenz erspart der Stadt Köln nach der Studie jährlich rund 140.000 Euro an Sozialhilfe. Selbst wenn man die Zuschüsse für die Schuldnerberatung abziehe, bleibe der Stadt ein Plus von gut 100.000 Euro.

FRANK ÜBERALL