Wochenübersicht: Kinderhort
: Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen

Kinderolympiade im Labyrinth Kindermuseum, bis 28. August zu täglich wechselnden Öffnungszeiten, Osloer Straße 12, Wedding

Monatelang waren sie nur ein großes Versprechen, fiebrig herbei gesehnt, nur die Ahnung von Freiheit und Ungebundenheit, nun aber sind sie da, die Sommerferien. Zugegeben, die mystische Qualität der alljährlichen großen Auszeit nimmt in unserer Freizeitgesellschaft immer weiter ab, aber schlichte, monatelange Vorfreude ist beim Nachwuchs noch immer drin. Dann warten allerdings vornehmlich die in Berlin altbekannten Vergnügungen. So baut das FEZ Wuhlheide wie alle Jahre wieder seine FEZitty auf, die „Spielstadt für Ferienkinder“. In den Ferien, da freut sich der Bildungspolitiker, kann der Minderjährige nun wieder was lernen, und zwar wie man „arbeitet, studiert und damit eigenes Geld verdient“. Das Vorfühlen in die Erwachsenenwelt findet nun also ausgerechnet in der Zeit statt, die klassischerweise doch dazu dienen sollte, dass sich das Kind erholen möge von der verschulten Vorbereitung auf die Produktionsgesellschaft. Wo aus dem Hintergrund bereits der moderner eingestellte Bildungspolitiker, den Pisa-Schock in den Gliedern, Einspruch erhebt: Kinder wollen ja was lernen, wollen vielleicht nicht erwachsen sein, aber doch wenigstens erwachsen spielen. Ein ähnliches Konzept versucht die Kinderolympiade im Labyrinth Kindermuseum. In der aktuellen Erlebnisausstellung „Unterwegs nach Tumirgut“ werden zwar nicht die demnächst in Athen anstehenden Kernsportarten nachgestellt, aber doch wenigstens der olympische Geist nachempfunden mit Wettbewerben wie Hula-Hoop-Reifen, Knotenstaffel, Erste-Hilfe-Sprint oder Geräuschememory. Seltsamerweise fehlt ausgerechnet das Sackhüpfen, schließlich war das vor mehr als 100 Jahren tatsächlich einmal olympische Sportart. Aber auch ohne das klassische Kindergeburtstagsvergnügen soll das Kind hier dann doch wieder ganz Kind sein.

FEZitty im FEZ Wuhlheide, Eichgestell 161, Oberschöneweide, bis 8. August, Di–Fr 11–18 Uhr, Sa 13-18 Uhr, So 10–18 Uhr