Weniger Drogentote

Stabiler Trend. Mischkonsum ist häufigste Ursache

Die Zahl der Drogentoten in Berlin ist erneut um 17,7 Prozent zurückgegangen. In den ersten fünf Monaten des Jahres wurden 51 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Konsum illegaler Drogen registriert, teilte Gesundheitssenatorin Heidi Knake-Werner (PDS) gestern mit. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 62. Damit sei der seit nahezu vier Jahren rückläufige Trend stabil. Knake-Werner: „Mit unserem Mix an Präventions-, Hilfe- und Therapieangeboten sind wir auf einem guten Weg.“ Ein Teil davon diene speziell der Vorbeugung von Drogennot- und -Todesfällen, zum Beispiel die neuen Drogenkonsumräume.

Oberstes Ziel aber bleibe die generelle Suchtprävention, betonte die Senatorin anlässlich des heutigen Weltdrogentages. In Berlin sei jeder siebte Bürger mit Sucht und Missbrauch legaler und illegaler Drogen konfrontiert – entweder als Betroffener oder als Angehöriger. Jedes fünfte Bett in deutschen Kliniken sei ein „Suchtbett“, jeder zehnte Arztbesuch ein „Suchtbesuch“.

80 Prozent der 51 in Berlin von Januar bis Mai registrierten Drogentoten sind deutsche Männer (41), der jüngste war 20 Jahre, der älteste 60 Jahre alt. An der klassischen Überdosis starben 7 Menschen, bei den meisten (44) wurde Mischkonsum diagnostiziert. Die meisten der Drogentoten wurden in einer Privatwohnung aufgefunden (34), 6 Menschen starben in der Öffentlichkeit, 4 im Krankenhaus. Mit 15 Todesfällen lag der Bezirk Mitte an der Spitze, gefolgt von Friedrichshain-Kreuzberg (10) und Tempelhof-Schöneberg (6).

Die FDP forderte den Senat auf, sich mehr auf die Bekämpfung legaler Drogen zu konzentrieren. „In Deutschland sterben weit mehr Menschen an den Folgen von Alkoholkonsum als an den Folgen des Konsums illegaler Drogen“, betonte der Gesundheitspolitiker Martin Matz. SAM