WAS MACHT EIGENTLICH ... die Flughafengesellschaft?
: Heizen, ohne nachzudenken

Die 900 Gäste kamen im noch nicht eröffneten, unterirdischen Bahnhof des Flughafens Schönefeld ganz schön ins Schwitzen: Die Flughafengesellschaft hatte hier in der letzten Woche zum Neujahrsempfang geladen. In der Einladung hieß es: „Die Lokalität wird beheizt, warme Kleidung sowie festes Schuhwerk sind dennoch empfehlenswert.“ Und wie die Lokalität beheizt wurde: Die Seiten waren mit Thermoplanen gegen Zugluft abgehängt. Mit Heizöl betriebene Generatoren brauchten 24 Stunden, um den Raum auf kuschelige Temperaturen aufzuheizen. Bis es selbst Flughafen-Chef Rainer Schwarz zu warm war: Er befand, man solle die Heizung herunterdrehen.

Doch wie viel Energie hat es dafür eigentlich gebraucht? Schließlich wirbt der Flughafen auf seiner Webseite damit, „die Umweltauswirkungen aus den Betriebsabläufen, so weit es geht, zu minimieren. In allen Bereichen – vom Lärmschutz über Energiemanagement und Abfallwirtschaft bis hin zum Gewässerschutz – hat der Umweltgedanke höchste Priorität.“

Für den Bereich „Neujahrsempfänge“ gilt das allerdings nicht. Der Flughafen behauptet, nicht einmal zu wissen, wie viel Energie das brauchte: „Das hat eine externe Agentur übernommen“, sagt Sprecher Ralf Kunkel. Die Umweltbilanz „war für diesen Tag wahrscheinlich nicht optimal. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt für dieses einmalige Event, bei dem es darum ging, die Akzeptanz des Flughafens weiter zu steigern.“ Dieser Zweck heiligt natürlich alle Mittel! HEI FOTO: AP