Eklige Kuriositäten

Von Maden und Mäusefüßen: Niedersachsens Verbraucherschützer verzeichnen ein Rekordjahr

Oldenburg dpa/taz ■ Rohe Eier in der Hollandaise, Mäusefüße in der Marmelade, Käfer im Brot: Die Verbraucherschützer in Niedersachsen verzeichnen 2002 als Rekordjahr. Trauriger Anlass waren die zahlreichen Futtermittelskandale. Die Gesamtzahl der amtlichen Untersuchungen von Lebensmitteln, Tiernahrung und lebenden Tieren stieg um 30 Prozent auf 1,8 Millionen Analysen, hieß es gestern bei der Vorlage des Jahresberichts des Landesamtes für Verbraucherschutz (LAVES) in Oldenburg. Bei 34.000 Lebensmittelproben habe es 5.000 Beanstandungen gegeben, aber nur zwei Fälle von Erkrankungen durch Salmonellen. Teilnehmer eines Spargelessens waren durch rohe Eier in einer Sauce Hollandaise infiziert worden. Mangelnde Hygiene in der Küche eines Krankenhauses hat zu einer Salmonellen-Erkrankung von Patienten geführt.

Fäkalspuren in drei von 49 überprüften Barschfilets vom afrikanischen Viktoriasee unterstreichen nach Ansicht Haunhorsts die Forderung nach verschärften EU-Kontrollen für Drittlandimporte. Als „Ekel erregende Kuriositäten“ entdeckten die Kontrolleure in Lebensmitteln unter anderem einen Mäusefuß in einer Erdbeermarmelade, lebende Maden in Nougat und einen in Weißbrot eingebackenen Käfer.

Als „nicht gesundheitsgefährdend, aber minderwertig“ fiel bei Fleisch- und Wurstwaren der Einsatz von zu viel Wasser und zu wenig Fleisch auf. Dabei gab es bei insgesamt 2.044 Proben 652 Beanstandungen. Dazu gehört auch der Hackfleischspieß, der zunehmend den klassischen Scheibenfleisch-Döner verdrängt, ohne dass die Imbissbuden ihre Kunden darüber aufklären.

Das Land finanziert LAVES mit jährlich 29 Millionen Euro. Dazu kommen 16 Millionen Euro aus eigenen Einnahmen. Die Landesmittel seien auch für 2004 gesichert, hieß es in Oldenburg.