on the rail again
: Der appetitliche Dessertwagen

HENNING KOBER bereist per Interrail Europa. Heute: Amsterdam

Samstag, 18.28 Uhr. Kleiner asiatischer Waschsalon am Damrak. Ich sitze auf dem Wasch-o-mat. Das Stück Skyline durchs Fenster sieht aus wie ein appetitlicher Dessertwagen.

Samstag, 22.28 Uhr. Eine Bar am Rambrandtplein. Teak-Tresen. Die Gäste ausgesprochen gut aussehend, trotzdem konsequent in Oranje gekleidet.

Samstag, 23.46 Uhr. Die ganze Stadt eine Rolle vorwärts. Halbfinale. Ich sitze in der Tram, und die steht am Leidseplein, eingesperrt von Fans, die gegen die Scheiben schlagen.

Sonntag, 0.50 Uhr. Club OCC II, Spellbound-Nacht. Hier große Rolle rückwärts. Frühe Achtziger. Glitter, Pailletten, Pins. Schwule Skins, Zauberfeen, Dominas und eine Gräfin. Auf dem Videoscreeen hinter dem DJ tanzt Clubkid Michael Alig.

Sonntag, 1.32 Uhr. Auf der Bühne Team Plastique aus Brisbane. Sushi-Punker. Drei verdorbene Mädchen. Sie schlagen sich mit Tennisschlägern. Sie schreien „Suck“ und „Fuck a DJ“ und „Superstar“ und werfen chinesische Dollars in die Menge. Und Puderzucker. Und Strohhalme.