Magerer Kompromiss

Einigung über Einzelhandelstarife in Schleswig-Holstein. Bremen und Niedersachsen stehen noch aus

Hamburg taz ■ Bei den Tarifverhandlungen für die rund 80.000 Beschäftigten im schleswig-holsteinischen Einzelhandel ist es am Wochenende zu einem Abschluss gekommen. Wie ver.di-Sprecher Karl Stanek mitteilte, einigten sich Arbeitgeber und die Gewerkschaft auf eine Lohn- und Gehaltserhöhung um 1,7 bis 1,87 Prozent zum 1. August. Ein Jahr später wird es noch einmal die gleiche Erhöhung geben. Zum Ausgleich der längeren Arbeitszeiten an Sonnabenden wurde eine Zeitgutschrift von 20 Prozent für Arbeitseinsätze nach 14.00 Uhr vereinbart.

Der ver.di-Fachsekretär Handel für Südholstein und Kiel, Peter Engel, sagte am Sonnabend, die Tarifkommission habe nur mit Bedenken und Zögern zugestimmt. „Der Abschluss bietet nicht zu großer Freude Anlass.“ Er sei der wirtschaftlichen Situation und der bereits verstrichenen Zeit in den Verhandlungen geschuldet. Engel sprach von einem „mageren Kompromiss“.

Die Vereinbarung orientiert sich an der Hamburger Pilotvereinbarung vom 17. Juli, dem bundesweit ersten Abschluss im Einzelhandel. Für Niedersachsen und Bremen stehen Verhandlungen noch aus. Der niedersächsische Verhandlungsführer von ver.di, Peter Franielszyk, hatte bereits vorige Woche erklärt, den Hamburger Abschluss übernehmen zu wollen.