was macht eigentlich... … Daniel Barenboim?

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Ein Mann hat seinen Platz gefunden. Nach 60 Lebensjahren und 10 Staatsopernjahren ist es so weit: Daniel Barenboim bekennt sich klar zur Hauptstadt. „Ich will gar nicht woandershin“, verriet der Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden den Kollegen der Berliner Zeitung. Wie schön, dass das endlich geklärt ist.

So schön, dass das Bekenntnis gleich zur Nachricht des Wochenendes wurde. So schön, dass den BerlinerInnen echt und wirklich und ganz doll das Herz aufgeht. Und weil’s so schön ist – sag’s bitte noch mal, Daniel! „Ich will gar nicht woandershin“, säuselt der Generalmusikdirektor. „Ich will gar nicht woandershin“, trotzt der Generalmusikdirektor. „Ich will gar nicht woandershin“, dirigiert der Generalmusikdirektor. „Ich will gar nicht woandershin“, flötet der Generalmusikdirektor. „Ich will gar nicht woandershin“, droht der Generalmusikdirektor. So schön!

Warum eigentlich nicht? Spricht doch alles dagegen: Die Opernreform, so fürchtet Barenboim, werde die „Nivellierung fortsetzen“ und könne „nur nach unten führen“. Der Kultursenator, so beschwert sich Barenboim, zwacke seiner wirtschaftlich erfolgreichen Staatsoper beständig unberechtigt Millionen ab für die kranken Schwesteropern. Und, so gesteht Barenboim, er möchte ganz im tiefsten Herzen eigentlich nur eines: „dirigieren und Klavier spielen“. Von Verwaltung, administrativen und finanziellen Fragen habe er genug. Warum also?

Ganz einfach: Die Popkomm zieht nach Berlin. SL FOTO: AP