streitlustige friesen

Ewige Debatten um Naturschutz

Seit Ende der 80er Jahre wird an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste immer mal wieder über den vermeintlichen Gegensatz zwischen Umweltschutz und Wirtschaftsinteressen gestritten. In den Debatten über die Einrichtung des Nationalparks Wattenmeer wurden Handgreiflichkeiten nicht gescheut. Mehrfach wurden Nationalpark-Rangern die Autoreifen zerstochen, bei einer Anhörung im nordfriesischen Tönning im November 1996 wurde eine Strohpuppe verbrannt, die dem damaligen grünen Umweltminister Rainder Steenblock nicht unähnlich sah.

Die Befürchtung, die rot-grünen Kieler Landespolitiker (von der Ostsee!) wollten „unbotmäßigen Friesen und ihren Gästen den Strand verbieten“, ist längst widerlegt. Umfragen ergaben, dass Touristen an der Nordsee gerade die weltweit einzigartige Landschaft aus Deichen, Prielen, Salzwiesen, Halligen und Watt schätzen. Inzwischen verweigern sich nur noch besonders sture Hotel-, Auto- und Fischerei-Lobbyisten der Erkenntnis, dass Ökologie gleichbedeutend ist mit Ökonomie. Die allerdings besonders lautstark. smv