Atlas geschieden

BAE Systems und Rheinmetall teilen sich die Bremer Rüstungsschmiede STN Atlas

bremen taz ■ „Wir wären lieber zusammengeblieben.“ Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Bremer Rüstungsschmiede STN Atlas Elektronik, Michael Ahlmann, macht keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen die Aufteilung seines Unternehmens. Die Anteilseigner BAE Systems und Rheinmetall, einander oftmals nicht ganz grün, wollen den aus dem Bremer Vulkan-Konzern hervorgegangenen Hersteller von elektronischen Feuerleitsystemen zum 1. August teilen. Diese Option hatten sie sich bereits 1996 beim Kauf vorbehalten. Gestern stimmte die EU-Kommission dem Vorhaben zu.

Der Bereich Land- und Flugsimulations-Systeme mit gut 1.400 Beschäftigten firmiert künftig als Nachfolger der STN Atlas unter dem Namen Rheinmetall Defence Electronic. Rund 1.500 MitarbeiterInnen aus dem Bereich Marinetechnik und Produktion fallen dagegen an die britische BAE Atlas Elektronik. Bis Ende Oktober 2004 dürfen keine teilungsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Die Anteilseigner haben zudem eine dreijährige „Standortgarantie“ abgegeben.

Künftig könne bei Auftragsflauten Personal nicht mehr so leicht in andere Abteilungen verschoben werden, kritisiert Ahlmann: „Zusammen waren wir stärker.“ Die Shareholder sehen das offensichtlich anders. SIM