Geizverstärker im Web

Verbraucherzentrale: Preisdatenbanken im Internet unterbieten Discounter in vielen Fällen deutlich

BERLIN taz ■ Fast 700 Euro für die Waschmaschine eines Markenherstellers? Wem das zu teuer ist, der sollte einen Preisvergleicher im Internet aufsuchen. Dort könnte es das gute Stück auch für die Hälfte der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) geben. Zu diesem Ergebnis kam die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bei einem Test der fünf meistangeklickten Preisdatenbanken.

Beim Vergleich von fünf Produkten lagen die Angebote bis auf eine Ausnahme unter der UVP der Hersteller, im Schnitt ließen sich rund 30 Prozent sparen. Selbst Dumping-Digitalkameras von Quelle und Saturn konnten die Schnäppchenrechner noch unterbieten. „Die Mühe lohnt sich, die Preisdatenbanken im Internet nach Angeboten zu durchsuchen“, sagt Georg Tryba von der Verbraucherzentrale.

Die meisten Preisvergleicher haben Verträge mit 100 bis 400 Online-Shops und kassieren Provisionen, wenn der Surfer ein Produkt kauft oder die Website anklickt. Der auf Elektroartikel spezialisierte Dienst guenstiger.de, der beim Test am besten abschnitt, verzichtet dagegen auf Provisionen und hat Angebote von etwa 1.400 Online-Shops sowie Versandhändlern in seinen Datenbanken.

Außerdem suchen Mitarbeiter gezielt nach Schnäppchen, womit Unternehmenssprecher Torsten Schnoor das gute Testergebnis erklärt. Sein Geld verdient guenstiger.de mit Marktforschung: Der bei den Nutzerzahlen führende Preisvergleicher (etwa fünf Millionen Besucher im Monat) ermittelt zum Beispiel auch, welche Elektroartikel im Netz am beliebtesten sind. BERND MIKOSCH