Kranksparen

Ärztebund kritisiert den Plan, in Kliniken die Bereitschaftsdienste fachübergreifend zu organisieren

Die Überlegungen einiger Hamburger Krankenhäuser, bei den Bereitschaftsdiensten auch fachfremde ÄrztInnen einzusetzen, hat der Vorsitzende des „Marburger Bundes“ der angestellten und verbeamteten Ärztinnen und Ärzte, Frank Ulrich Montgomery, gestern als „gefährlichen Unsinn“ bezeichnet. Werde künftig bei Fachärzten gespart, so der ehemalige Präsident der Hamburger Ärztekammer, würden „überzogene Sparbemühungen zu einem Risiko für Patienten“.

Gestern waren die Pläne einiger Kliniken bekannt geworden, ihren Bereitschaftsdienst umzuorganisieren. Der Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) erwägt, in der Notaufnahme auch Allgemeinmediziner einzusetzen, welche die PatientInnen an FachärztInnen weiterleiten. Im Allgemeinen Krankenhaus Harburg sollen sich künftig Internisten und Chirurgen gegenseitig vertreten, und das Marienkrankenhaus in Hohenfelde prüft, Bereitschaftsdienste „fachübergreifend“ zu organisieren.

Montgomery aber betont, die PatientInnen hätten nicht nur ein Recht auf einen Facharzt, sondern auch auf den richtigen Facharzt. Im Namen der KlinikmedizinerInnen kündigte er an: „Wir machen nicht mit, wenn die Patienten krankgespart werden sollen.“ EE