Infrastruktur für zufriedene Zuschauer

Das Publikum erscheint vertrauensvoller und zahlreicher, seit das Junge Theater Bremen nicht mehr nur im zwielichtigen Güterbahnhof spielt. So war gestern auf einer Pressekonferenz zu erfahren.

Seit knapp einem Jahr hat das Junge Theater in der Schwankhalle einen festen Ort. „Hier können wir den Zuschauern eine normale Infrastruktur bieten“, so Carsten Werner vom Leitungsteam. Zum Beispiel ordentliche Stühle, saubere Toiletten sowie eine kleine Bar. Das schafft zusätzliches Zuschauerpotenzial: Auch ältere Gäste kommen jetzt häufiger.

Die Freiheit der freien Szene bleibt nach wie vor erhalten. Ein festes Ensemble gibt es nicht, das Leitungsteam plant die Produktionen aus einem Pool von freien Schauspielern.

Das Thema der kommenden Spielzeit lautet „Biographien“. Den Auftakt macht am 23. Juli „Peanuts“: ein Stück des italienischen Jungdramatikers Fausto Paravidino über den tödlichen Zwischenfall beim G8-Gipfel in Genua. Auch zahlreiche Gastspiele sind geplant – beispielsweise mit Lilo Wanders.

Ob all die schönen Pläne realisiert werden können, ist noch unsicher: Dem Jungen Theater ist für die nächste Spielzeit das doppelte Budget von der Stadt versprochen worden, doch bisher ist davon nichts angekommen. „Das Geld ist nur virtuell vorhanden“, so Carsten Werner. Damit ließen sich aber kaum Verträge abschließen. sys