Will auch die Nacht zum Freund: Toni Kater singt „Gegen die Zeit“

Toni Kater: „Gegen die Zeit“ (It.sounds/BMG)

Dies, wir müssen das mal so glauben, ist also der Sound von Berlin. Ursprünglich einmal gezeichnet haben die erfolgreiche Blaupause 2raumwohnung, die auch für Toni Kater und ihr erstes Album „Gegen die Zeit“ an den Produzentenknöpfen saßen. Nun freuen sich akustische Gitarren am eigenen Klimpern, perlt ein Klavier, turnt im Hintergrund ein wenig Elektronik, und im Ozean treffen sich Blicke, bevor der Refrain sich vor allem eingängig gibt. In stimmungsvollen Balladen wird Liebe zu einem grenzenlosen Gefühl „zwischen Himmel und Erde“, und in den vorsichtig schnelleren Stücken wird die Nacht zum Freund und „unendlich blau“. Schließlich, das muss wohl so sein, gibt es auch einen Song über „Berlin“, in dem die Stadt zum düsteren Sehnsuchtsort ernannt wird. Prinzipiell aber ist „Gegen die Zeit“ keine Platte, die sich mit solchen Widersprüchen aufhält. Eher verknüpft sie auf angenehm unaufgeregte, man könnte auch sagen: harmlose Weise die Liedermachervergangenheit von Toni Kater mit den Anforderungen an einen zeitgemäßen Sound. Im Club wird das nicht funktionieren, als Radiofutter schon. Und mehr muss ja auch gar nicht sein, denn Pop, der sich zu wichtig nimmt, ist schnell kein guter Pop mehr. TO