Sudan „jagt“ Darfur-Milizen

AL-FASCHIR afp ■ UN-Generalsekretär Kofi Annan hat bei einem Besuch in der westsudanesischen Krisenregion Darfur die Regierung aufgefordert, den regierungstreuen Janjaweed-Milizen Einhalt zu gebieten. Die Regierung dürfe sich nicht auf die Seite der Milizionäre stellen, sagte Annan gestern in al-Faschir bei einem Treffen mit Innenminister Abdel Rahim Mohammed Hussein. Es sei Aufgabe der Regierung in Khartum, „für Recht und Ordnung“ zu sorgen, mahnte Annan. Die Regierung des Sudan versprach, dem zu folgen, und kündigte die Entsendung von 600 Soldaten nach Darfur an. Der Gouverneur von Norddarfur versprach eine „Jagd“ auf die Milizen. Derweil sagte US-Außenminister Colin Powell gestern nach einem Besuch in Darfur, zwar sei in Darfur nicht der Tatbestand des Völkermords erfüllt, die Lage sei aber äußerst ernst. Wenn alle Bedingungen für die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ vorlägen, werde er nicht davor zurückschrecken, ihn nach Rücksprache mit seinen Juristen zu verwenden.