Zahl der Reaktoren sinkt auf ein Zehnjahrestief

Nachdem Ende Januar zwei Atomkraftwerke abgeschaltet wurden, sind weltweit nur noch 436 Reaktoren in Betrieb

BERLIN taz ■ Am 31. Januar sind in Japan zwei Atomreaktoren stillgelegt worden. Das teilte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) jetzt auf ihrer Webseite mit. Damit sinkt die Zahl der Atomkraftwerke, die sich weltweit am Netz befinden auf 436. Das ist der niedrigste Stand seit zehn Jahren. Bei den stillgelegten Kraftwerken handelt es sich um den 1974 ans Netz gegangenen Siedewasserreaktor Hamaoka 1 mit einer Leistung von 515 Megawatt und den 1978 in Betrieb genommenen Reaktor Hamaoka 2, der eine Leistung von 804 Megawatt hatte.

Im Jahr 2008 war zudem das slowakische AKW Bohunice 2 endgültig abgeschaltet worden; neue Reaktoren gingen 2008 nicht ans Netz. „Die aus Propagandagründen immer wieder behauptete Atomrenaissance ist erfreulicherweise nicht am Netz“, kommentierte Raimund Kamm vom Forum gegen das Zwischenlager Gundremmingen die aktuellen Zahlen.

Im Bau befinden sich nach Angaben der Atomenergiebehörde IAEA weltweit derzeit 44 Atomreaktoren. Im Jahr 1999 lag diese Zahl bei 36. Der Anteil der Atomkraft an der Stromversorgung nimmt ab: Während sie 2005 noch 16 Prozent des weltweit kommerziell genutzten Stroms lieferte, ist der Anteil bis 2007 auf 14 Prozent gesunken. Zur gesamten Primärenergie trug sie 2007 sechs Prozent bei, zur Endenergie zwei Prozent. MKR