Urdrüs wahre Kolumne
: Leider kein Amerikahaus

Das vernichtende Urteil der „stern“-Redaktion über die kärglichen Bespaßungsmöglichkeiten im VEB Space Park führt nunmehr der ganzen Republik vor Augen, wie sehr die Bremer Stadtmusikanten unter die Räuber gefallen sind. Das Dumme ist, dass solche miesen Noten hierzulande noch als Erfolg betrachtet werden, während es auswärtige Trickbetrüger dazu bewegt, ihr Glück an der Weser zu versuchen. Man darf gespannt sein auf die nächsten Privathochschulen, die nach dem Great IUB-Swindle im Perpetuum Mobile nach Bremen fahren, um als Alchemisten der Neuzeit aus Bargeld schlechte Luft zu machen.

Das Schlimmste, was Protestanten in ihren Predigten mit-, unter- und gegeneinander fabrizieren, sind ganz ganz schiefe Bilder und so wundert es uns nicht, dass die evangelische Christenheit bei ihrem „Markt der Möglichkeiten“ im Haus der Bürgerschaft sich laut des Evangelischen Pressedienstes wechselseitig aufforderte, „ohne Schere im Kopf vorzugehen und gedanklich einen Fosbury-Flop zu machen, da Kooperationen der Lebenssaft der Kirche und Ideen Piekser in das müde Fleisch der manchmal etwas schläfrigen Kirche sind.“ Wenn „elf Freunde der Evangelischen Kirche aus Wirtschaft, Politik und Publizistik“ dann auch noch drohen „Das war keine Eintagsveranstaltung, wir machen weiter“, so kann einen das ganz schön bange machen um die Zukunft des Leib Christi im Zuge fortschreitender Verwesung. Denn im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott! Was für eine gigantisch-gutgemeinte Lästerung ...

In Hannover wurde ich vor einigen Tagen verschreckter Augen- und Ohrenzeuge einer Kundgebung, mit der Gotthilf „X-tasy“ Fischer inmitten der Welfenstadt versuchte, unschuldige und wehrlose Passanten für den Besuch der Chorolympiade nach Bremen zu locken. Aber selbst beim Grand Finale dieser Mitsingaktion mit „So ein Tag so wunderschön wie heute“ blieben die Münder der Leinestädter ziemlich verschlossen. Immerhin wurden bei dieser Gelegenheit Space Park-Zettel verteilt, so dass man die Leute gegenüber den Verheißungen von Fischer hinreichend immunisiert hat. Wieviele Tage hätte eigentlich das Waldau-Theater überleben können, wenn die Knete für die Chorolympiade vom 8.-18. Juli dorthin geflossen wäre?

Nachdem unser Bremer Mitbürger Murat Kurnaz immer noch im Foltercamp von Guantánamo gefangen gehalten wird und in diesem unserem Städtchen ja leider kein Amerikahaus mehr existiert, bitte ich doch alle Freunde des lauteren Antiamerikanismus, mal gemeinsam einen Stadtplan mit US-amerikanischen Einrichtungen zu erstellen, an denen empörte Mitmenschen ihre Nieren- und Gallensteine sinnfällig abwerfen können. Bei Mc Donald’s die Klos mit religiösen Traktaten zu verstopfen ist ja nun wirklich keine Lösung und doch fand ich dort am vergangenen Freitag eine Bestellpostkarte für einen Korankurs!

Endlich warnt auch Hickel entschieden vor Hartz. Und alternativ dazu fordert die umgehende Verabschiedung von Hickel II und Hickel IV mit Unterschrift von Hotte Köhler

Ulrich
„Altersarmut“ Reineking