Friedensgespräch in Kolumbien

BUENOS AIRES taz ■ In Kolumbien haben am Donnerstag Friedensverhandlungen der Regierung mit rechten Paramilitärs begonnen. Dabei haben die Kommandanten der rechten Rebellen angedeutet, dass sie ihre Organisationsstruktur verändern wollen. Fernziel sei es, die bewaffnete Organisation in eine politische Massenbewegung zu verwandeln. Dazu sei es nötig, dass ihre Mitglieder sich wieder ins zivile Leben eingliedern können. Die Regierung kam ihnen entgegen und kündigte an, dass für Paramilitär-Kommandanten, denen Verbrechen vorgeworfen werden, für die es keine Amnestie geben kann, ein Ausweg gefunden wurde: Die Regierung will noch im Juli ein Gesetz zur Strafalternative in den Kongress einbringen. Für die Dauer der Gespräche wurden die Haftbefehle gegen Paramilitärs, denen Massaker an der Zivilbevölkerung und Drogenhandel vorgeworfen werden, ausgesetzt. Menschenrechtler in Bogotá nannten die Gespräche eine „Farce“. Nicht selten arbeiten Paramilitärs und Armee eng zusammen, oder die Paramilitärs bekommen von den Streitkräften gar freies Feld. Dies belegen Berichte des Vertreters des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte. MAL