Mehr Platz für Kinder

Bis 2013 muss der Senat die Kinderbetreuung deutlich ausbauen. Jährlich sollen 500 Plätze dazukommen

Sozialsenatorin Ingelore Rosenkötter (SPD) hat gestern die Planungen des Senats für die Betreuung der unter dreijährigen Kinder bis zum Jahr 2013 vorgestellt. Demnach soll es im kommenden Kindergartenjahr zunächst 170 neue Betreuungsplätze für Kleinkinder geben.

Damit würde die Betreuungsquote in dieser Altersgruppe auf 17 Prozent steigen. Bis 2013 soll die Betreuungsquote gemäß einer bundesweit vereinbarten Regelung bei 35 Prozent liegen, bis dahin gibt es auch einen Rechtsanspruch auf Betreuung.

In Bremen ist das Angebot an Betreuungsplätzen bislang höchst unterschiedlich: In Oberneuland sind Plätze für fünf Prozent der Kinder vorhanden, in der östlichen Vorstand liegt die Quote bei 28 Prozent. In den nächsten Schritten bis 2013 sollen die Betreuungsangebote vor allem in Stadtteilen wie Blumenthal, Gröpelingen, Obervieland, Vahr, Hemelingen und Osterholz ausgebaut werden.

Von 2010 an sollen dann laut Rosenkötter „jährlich rund 500 und mehr zusätzliche Plätze“ in unterschiedlichen Einrichtungsformen geschaffen werden. Es sollen aber auch bis zu hundert neue Tagesmütter gewonnen werden, ein Teil des Angebotes werde außerdem durch eine Erweiterung der sozialpädagogischen Spielkreise abgedeckt, die sich der Frühförderung der Kinder widmen. Derzeit stehen dafür 480 Plätze von 1.900 Betreuungsplätzen insgesamt zur Verfügung.

Kritik an den Ausbauplänen kam gestern von der FDP, die das Vorhaben zwar grundsätzlich begrüßt, die Bemühungen aber für nicht ausreichend hält, um den tatsächlichen Bedarf zu decken. Unter anderem wegen vieler allein Erziehender in Bremen, müssten Plätze für 40 Prozent der unter dreijährigen Kinder geschaffen werden. Der jugendpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Magnus Buhlert, hält insbesondere die Einbeziehung der Spielkreise für falsch. Deren Angebot beschränke sich zurzeit auf maximal 12 Stunden pro Woche. „Das entspricht in keiner Weise der Idee des Rechtsanspruchs auf Betreuung ab 2013“, sagte Buhlert. Laut Rosenkötter sollen die Spielkreise auf 20 Stunden ausgebaut werden.

Ferner monierte Buhlert, dass so genannte Kann-Kinder, die 2013 das dritte Lebensjahr vollenden, aus dem Bedarf herausgerechnet würden. Laut Bedarfsprognose betrifft das über 800 Plätze. „Der wirkliche Bedarf für die Betreuung von unter Dreijährigen liegt in Bremen bei über 40 Prozent und nicht bei 35 Prozent. Da hilft solch ein Schönrechnen nicht weiter“, sagte Buhlert. FEZ