Falsche Bomben

Die Polizei gibt Entwarnung: Rohrbomben in der Seelower Straße 17 waren eher Feuerwerkskörper

Im Fall der am Montag gefundenen Sprengsätze in Prenzlauer Berg hat die Polizei ein Stück Entwarnung gegeben. „Dabei handelte es sich nicht um Rohrbomben, sondern eher um selbst gebastelte Feuerwerkskörper, die zündfähig waren“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Von der Wirkung reichten sie nicht an die Sprengfähigkeit von Rohrbomben heran, sagte der Sprecher. Es ließe sich allerdings nicht sagen, wie hoch der Schaden gewesen wäre, wenn die Böller gezündet worden wären. Der Sprengstoff werde noch untersucht, aber es deute alles auf Schwarzpulver hin. Dass es sich bei dem Fund um ein Versteck des Bombenlegers Peter John handeln könnte, wies der Sprecher als Spekulation zurück.

Bauarbeiter hatten die Feuerwerkskörper am Montag bei Sanierungsarbeiten in einer Zwischendecke zum ersten Obergeschoss des Vorderhauses in der Seelower Straße 17 gefunden. Die Räume wurden bis vor zehn Jahren als Kindertagesstätte genutzt und standen seitdem leer. Der Sprengstoff steckte mit Zündern in Konservendosen, die mit Klebeband umwickelt waren und aus denen Kabel hingen. Etwa 20 Menschen mussten für einige Stunden ihre Häuser verlassen. Angrenzende Straßen wurden gesperrt.

Die Polizei hat nach eigenen Angaben bisher keinerlei Anhaltspunkte, wann und von wem der Sprengstoff in der Zwischendecke deponiert wurde. Der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Es gebe keine Hinweise, dass der Bombenleger Peter John etwas damit zu tun habe, sagte der Sprecher. Der 32-Jährige hatte Ende November seine 12-jährige Nichte Charlyn mit einer selbstgebastelten Bombe sehr schwer am Arm und Oberkörper verletzt. Dafür hatte er Schwarzpulver aus Polen-Böllern verwendet und in Dosen gepackt. dpa