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Arbeitslosigkeit in den USA

Nur 6,4 Prozent Arbeitslosigkeit in den USA – das muss ein Wirtschaftswunderland sein. So mag es jedenfalls wirken, wenn man die Zahl mit der deutschen Arbeitslosenquote von 10,2 Prozent vergleicht. Doch der Unterschied ist zum Teil einfach nur ein statistischer. Zahlreiche US-Amerikaner melden sich nicht arbeitslos, wenn sie ihren Job verlieren, weil sie sowieso keine Unterstützung erhalten. Und selbst wenn sie Arbeitslosengeld beziehen, so läuft dies nach normalerweise sechs Monaten aus. Das Arbeitsministerium in Washington errechnet deshalb die Arbeitslosenzahlen lieber anhand einer Befragung von 60.000 zufällig ausgewählten Haushalten.

Viele aber geben, wenn sie so direkt gefragt werden, nicht zu, dass sie in Wirklichkeit arbeitslos sind. Denn das ist in den USA viel mehr noch als in Deutschland mit einem sozialen Stigma behaftet. „Ich kümmere mich um die Kinder“, heißt es dann auf die Frage nach der Beschäftigung. Oder: „Ich bilde mich weiter.“ Andere sind so entmutigt, dass sie es aufgegeben haben, aktiv nach einem Job zu suchen, und zählen damit ebenfalls nicht mehr als arbeitslos. LIEB