Regionale Kulturpolitik
: Fördern, was es schwer hat

Chancengleichheit gibt es bei der nordrhein-westfälischen Kulturpolitik nicht mehr. Zielgerichtet wird von der Landesregierung auf Highlights und touristische Vermarktung gesetzt. Dabei kann die RuhrTriennale als Sonderposten getrost außer acht gelassen werden. Sie wird von allen bezahlt, kommt allen zugute, ihre Abschaffung würde den Kulturhaushalt um lächerliche 0,27 Prozent erhöhen. Zurzeit ist es wichtiger, Projekte in den ländlichen Regionen zu erhalten. Und es ist besser, das Kultursekretariat in Gütersloh zu stärken, als das Wuppertaler zu hofieren.

KOMMENTAR VONPETER ORTMANN

Denn die Kulturregionen außerhalb der großen Zentren an Rhein und Ruhr pfeifen aus dem letzten Loch. Sieben Jahre lang wurden sie mit Mitteln aus der Regionalen Kulturpolitik unterstützt. Sollten sich dafür vernetzen, gemeinsame Projekte organisieren und die Bewohner in dünner besiedelten Regionen mit Kultur versorgen. Mit „Wege durch das Land“ in Ost-Westfalen, der Skulptur-Biennale in Münster und dem Waldskulpturenweg im Sauerland gibt es seriöse Beispiele. Doch der Geldhahn wird weiter zugedreht.