Feilschen um BahnCard-Rabatt

Zähe Verhandlungen: Die Deutsche Bahn AG will für BahnCard-Besitzer 25 Prozent Rabatt auf allen Strecken des VBN. Der will für seine Zustimmung Ausgleichszahlungen

taz ■ Ab heute können Bahnreisende wieder die BahnCard 50 erwerben – für 200 Euro in der 2. Klasse und für 400 Euro in der 1. Klasse. Reisende zahlen damit in nahezu allen Zügen der Bahn nur die Hälfte des normalen Fahrpreises. Ausgeschlossen von dieser Ersparnis sind jedoch nach wie vor Fahrten innerhalb des Verkehrsverbunds Bremen/Niedersachsen GmbH (VBN). Im Gegensatz zu manch anderen Verkehrsverbünden gelten hier weiterhin die verbundüblichen Zonentarife.

Die laufenden Verhandlungen der Deutsche Bahn AG mit dem VBN um zumindest 25 Prozent Rabatt für alle BahnCard-Besitzer führten bisher zu keiner Einigung. „Es bleibt dabei, dass die BahnCard auf diesen Strecken keine Gültigkeit hat“, bestätigte VBN-Geschäftsführer Reiner Strenge der taz. Und weiter: „Ein Nachlass würde den VBN-Tarif derart unterbieten, dass uns unsere Monatskarten-Abonnenten verloren gingen.“

Die ungeklärte Streitfrage dreht sich im Wesentlichen um Ausgleichszahlungen, die die Bahn AG an den VBN entrichten soll. Hauptargument von Strenge: Weil nur die Bahn AG am Verkauf der BahnCard verdiene, müsse sie auch die Einnahmeausfälle des VBN ersetzen.

Die Bahn jedoch will nicht zahlen – und sieht die Sachlage anders: „Auch uns entsteht ein Verlust, da BahnCard-Besitzer nicht den regulären Tarif bezahlen. Doch wir hoffen den Differenzbetrag durch eine Zunahme der Fahrgäste wieder ausgleichen zu können“, kontert Hans-Jürgen Frohns, Pressesprecher der DB Regio AG in Hannover. Dass die BahnCard generell attraktiver werden muss, darüber sind sich beide Seiten einig. Nur wie, bleibt offen. is