Neue Platten
: Selbstauflösung

Malory: „Outerbeats“, Supermodern Music/Indigo

Es knackst. Es schwillt. Es blubbert. Es dauert. Es dauert noch ein wenig länger. Und dann noch ein bisschen. Bis man sich fragt: Wann geht’s denn nun endlich mal los mit der Musik? Geht’s aber nicht. Niemals nicht auf „Outerbeats“, von Malory. Was, wie wahrscheinlich längst erkannt, System hat. Das Quartett erforscht die Grenzbereiche zwischen Ambient und Song, zwischen Stillstand und Struktur, zwischen Slowdive und Arovane. Dabei unterscheidet sie sich von vielen anderen: Malory sind eigentlich eine Band in klassischer Besetzung mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug. Während andere aber den Sampler meist nur als modisches Schmuckwerk einsetzen, haben bei Malory in elektronischer Tradition die Songs ihre eigene Selbstauflösung begonnen, selbst in jenen eher seltenen Stücken, in denen sie noch Gesang einsetzen. Viel wichtiger ist: In langen elegischen Bögen entstehen feine Stimmungsschwankungen, während Instrumente und Computer eine seltene harmonische Symbiose eingehen, die nicht mehr fragt nach digital oder analog, nach Gut und Böse. Mitunter ist das alles gar zu lieblich, aber schließlich kann man eine aparte Soundtapete immer mal wieder gebrauchen. TO